Die Stadt Kiel muss Förderprogramme für innovative Konzepte nutzen

25.07.2021
Interview

Die Junge Union Kiel legt zum Kreisparteitag der CDU Kiel einen umfassenden Perspektivplan für die Innenstadt vor:

Auf ihrer Jahreshauptversammlung am 3. Juli 2021 hat die Junge Union Kiel einen Perspektivplan für die Kieler Innenstadt beschlossen. Dieser soll auch auf dem Kreisparteitag der CDU Kiel am kommenden Samstag mit dem Ziel eines Beschlusses beraten werden.

Beginnend steht die Anerkennung, dass sich viele strukturelle Veränderungen der letzten Jahre nicht zurückdrehen lassen, sondern dass eine grundsätzliche Diversifizierung und Neuausrichtung der Kieler Innenstadt stattfinden muss. Für die angekündigten Fördermittel von Bund und Land fordert der Antragsteller und stellv. Kreisvorsitzende Lukas Harten deshalb auch:

„Statt Geld mit der Gießkanne zu verteilen, muss die Stadt Kiel endlich innovative Konzepte liefern. Denn mit ihrem Leerstandsmanagement hat die Stadt in den letzten Jahren viel angekündigt, aber wenig geliefert.“

So skizziert die Junge Union zwar einige mittelfristige und kostenintensive Projekte wie die Neugestaltung des ‚Schlossareals‘ als architektonisches Leuchtturmprojekt oder die stadtgestalterische Einbindung des ‚Schweden-Kai‘, jedoch auch viele kleine und günstigere Maßnahmen. Beispiele sind hier kostenlose und saubere Sanitäreinrichtungen, die Unterstützung kleiner Unternehmen bei eigenen E-Commerce-Lösungen oder eine Crowdfunding-Plattform für die Kiel Region, mit der Kapital für soziale, ökonomische oder gesellschaftliche Projekte gesammelt werden könnte.

Zentral ist es jedoch, neues Leben in die Innenstadt zu bekommen. Neben einigen Erleichterungen für die Außengastronomie sticht besonders die innovative Idee heraus, die Dachetagen von Parkhäusern wie dem ‚Nordlicht‘ oder dem ‚ZOB-Parkhaus‘ zu begrünen und für Gastronomie und Events zu nutzen. Lukas Harten erklärt dazu:
 
„Kiel muss das einzigartige Kapital seiner Wasserlage besser nutzen; Dachpartys direkt über der Ostsee bieten nur sehr wenig andere Städte in Deutschland.“

Die Kreisvorsitzende der Jungen Union Kiel, Antonia Grage, ergänzt:
 
„Schön, dass die Landeshauptstadt Kiel nun einen reichen Geldsegen aus Landesmitteln für die Innenstadt, die beliebte Holtenauer Straße und andere Stadtteilzentren erhält. Ulf Kämpfer hat recht, wenn er sagt, dass der Strukturwandel im Einzelhandel und die Corona-Pandemie ein Stresstest für die Innenstadt und die Stadtteilzentren sind. Allerdings ist auch das seit langem bestehende Missmanagement des Oberbürgermeisters ein Stresstest für den Einzelhandel und die Kundinnen und Kunden, für die das Shopping-Erlebnis in der Holstenstraße bei all den Leerständen immer mehr einem Gang durch ein Grusel-Labyrinth gleicht, aus dem man nicht schnell genug entfliehen kann.

Es ist nicht hinnehmbar, dass die lange Liste an Ansätzen und Ideen des Oberbürgermeisters erst in 2022 und 2023 realisiert werden sollen – die Leerstände bestehen jetzt, die Parksituation ist mehr als kritisch und die Durchführung Pandemie-konformer Veranstaltungen ist dann hoffentlich nicht mehr ganz so zentral wie noch jetzt. Der Antrag der Jungen Union Kiel bietet im Interesse der Kieler Innenstadt, des Einzelhandels, der Touristinnen und Touristen sowie Bürgerinnen und Bürger dafür kurz-, mittel- und langfristige Ideen und Strategien zur Umsetzung einer ansprechenden, nachhaltigen und regional verwurzelten Innenstadt.“