Mehr als ein Drittel der Studierenden in Deutschland ist armutsgefährdet.

06.12.2022

Gemeinsame Pressemitteilung des RCDS Kiel und der Jungen Union Kiel:

Armut und Armutsgefährdung haben in allen gesellschaftlichen Schichten einen dramatischen Anstieg verzeichnet. Im Jahr 2022 sind mehr als 37% der Studentinnen und Studenten von Armut bedroht oder betroffen, eine gefährliche Entwicklung!

Die Junge Union Kiel hat nach einem Gespräch mit dem Vorsitzenden von Haus&Grund Schleswig-Holstein, Alexander Blazek, am 30.11.2022, zu dem auf Initiative des RCDS Kiel eingeladen wurde, einen Antrag zu Studentischer Armut im Kreisvorstand verabschiedet. Den Antrag wird die Junge Union Kiel auch in den Prozess zum CDU-Kommunalwahlprogramm einbringen.

Antonia Grage, Kreisvorsitzende der Jungen Union Kiel, äußert sich dazu wie folgt: „Wir müssen in einer konzentrierten Aktion auf allen Ebenen handeln und in einem Kraftakt dieses Problem unverzüglich angehen! Das größte Problem ist mangelnder kostengünstiger Wohnraum für Studierende. Wir haben klare Maßnahmen und Ansprüche an alle Beteiligten – die Stadtverwaltung muss in Uninähe Wohnraum schaffen und auch der AStA muss sich seiner Kernaufgabe – die Unterstützung der Studierendenschaft – wieder bewusst werden! Unser Konzept hat Hand und Fuß und zeigt insbesondere der Landeshauptstadt, der Universitätsverwaltung und dem Studentenwerk, wo vor Ort gehandelt werden kann – wir erwarten Taten, z. B. die forcierte Bewerbung des Projektes „Wohnen für Hilfe“. Die anstehende Kommunalwahl ist auch eine Entscheidung für oder gegen gute Sozialpolitik! Am 14. Mai 2023 steht die CDU dafür ein, dass endlich Bewegung in die Wohnraumpolitik kommt – Sonntagsreden haben ausgedient!“

Maximilian Hoffmeister, Gruppenvorsitzender des RCDS Kiel, ergänzt: „Wir als RCDS halten die Lösung der Wohnraumproblematik in Kiel für unverzichtbar, um die Studierendenschaft endlich finanziell zu entlasten. Jeder Student und jede Studentin braucht preiswerten Wohnraum und sollte nicht mehr als ein Drittel ihres Einkommens für die Miete ausgeben müssen. Aktuell ist es gut die Hälfte des Einkommens, das Kommilitonen für ihre Wohnung jeden Monat bezahlen. Das Land Schleswig-Holstein stellt daher schon seit geraumer Zeit Flächen für das Studentenwerk zur Verfügung, um dort Wohnheime zu errichten – die Stadt Kiel hat bis jetzt nicht nachgezogen. Für uns ist das mehr als unverständlich! Die Chance einer gemeinsamen Demonstration mit anderen Hochschulgruppen am 14. Dezember vor dem Landeshaus werden wir daher nutzen, um das Bewusstsein für dieses wichtige Thema im Landes- sowie im Rathaus zu schärfen. Eine Politik, die sich die Unterstützung motivierter junger Menschen in der Wissenschaft nicht leisten kann, kann keine Zukunft haben! Die bisherige Wohnraumpolitik der Landeshauptstadt hat bisher nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen geführt, daran muss sich jetzt etwas ändern!“

Lewe Bendix Jannsen, Initiator des Antrages und Vorsitzender der Schüler Union Kiel, ergänzt: „Natürlich ist das nur ein kleiner Teil eines vielschichtigen Problems. Wichtig ist für die Studentinnen und Studenten auch die Anhebung der Entgeltgrenze für Minijobs, aufgrund der steigenden Inflation sind 520€ hier noch lange nicht genug! Auch, wenn man sich die Umsetzung des BAföG anschaut, kann einem nur Angst und Bange werden, denn anstatt wirklich zu fördern, wird hier nur gefordert. Die Bürokratiehürden sollten hier schnellstmöglich abgebaut und die Sätze der Inflation angepasst und deutlich erhöht werden. Wer als Student in der Corona-Pandemie zugunsten älterer Generationen kürzertreten musste und sich solidarisch verhalten hat, wird jetzt in der nächsten Krise von der Bundesregierung im Regen stehen gelassen und mit immer größeren finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Das darf so nicht weitergehen!“

Aus diesem Grunde fordert die Junge Union Kiel gemeinsam mit dem RCDS Kiel alle Ebenen der Verwaltung und Regierung dazu auf, unverzüglich Maßnahmen zur Bekämpfung der studentischen Armut zu ergreifen!