
„Magst du Parkanlagen lieber als Parkplätze?“ – mit dieser Frage werden momentan Kielerinnen und Kieler an den sogenannten „Kippenorakeln“ in der ganzen Stadt konfrontiert und dürfen, sofern sie denn rauchen, mit ihren ausgeglühten Zigarettenstummeln abstimmen. Das Ergebnis dieser Abstimmung soll jetzt zum ersten Mal auch auf den offiziellen Social Media Accounts der Stadt Kiel bekanntgegeben werden.
„Dass eine eigentlich sinnvolle Initiative gegen Zigarettenabfälle auf den Kieler Straßen, die sonst mit neutralen Fragen wie „Warst du schon in der Förde baden?“ versucht, unsere Stadt ein bisschen sauberer zu machen, jetzt missbraucht wird, um Kielerinnen und Kieler gegeneinander auszuspielen und Parkplätze und Grünanlagen in ein scheinbar unmittelbares Konkurrenzverhältnis setzt, ist unnötig und ein Zeugnis der politischen Ausrichtung der Kieler Stadtverwaltung, die hier eindeutig ihre Neutralitätsverpflichtung verletzt!“, meint dazu Lasse Jarno Strauß, Vorsitzender der Jungen Union Kiel.
„Natürlich finden wir alle Parks und gut angelegte Grünflächen schöner als Parkplätze, das ändert aber nichts daran, dass Parkplätze in Kiel gebraucht werden und schon jetzt Mangelware sind. Ich frage mich, was wohl Oberbürgermeister Ulf Kämpfer oder Stadtpräsidentin Bettina Aust sagen würden, wenn die eigens für sie reservierten Parkplätze am Kieler Rathaus einer kleinen Grünfläche weichen sollten“, so Strauß weiter, „Die mit dieser Frage verfolgte Intention ist klar: Hier wollen die Stadt Kiel und die Verfasserin der Frage, diesmal sogar in den sozialen Medien, zeigen, dass die Kieler Raucherinnen und Raucher vermeintlich für Parks statt Parkplätzen sind und zwei völlig verschiedene Interessensbereiche gegeneinander ausspielen, um damit ideologisch voreingenommen Stimmung gegen den Automobilverkehr zu machen!“
Wir als Junge Union Kiel unterstützen die Kippenorakel als wirksames Mittel gegen Müll in der Stadt, sehen es aber kritisch, dass die Stadt Kiel die Müllentsorgung jetzt zur politischen Stimmungsmache nutzt. Wer wichtige Themen wie Verkehrspolitik und eine naturnahe Stadtgestaltung auf Ja/Nein Fragen herunterbricht, bewirkt damit unnötige Spaltung und spielt das Schöne gegen das Notwendige aus. Dabei kommt es gerade hier auf das richtige Verhältnis an.
Auf das Verhältnis der Abstimmungsergebnisse sind wir diesmal gespannt, nächstes Mal kann sich die Stadtverwaltung aber gerne vorher der Frage widmen, ob sie ihre Neutralität in solchen Fragen wahren will oder nicht.
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